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07.02.2017
Vortrag
„‚Liebe und Lenz…‘ Die Natur als Darstellerin im Ring des Nibelungen“
„‚Liebe und Lenz…‘ Die Natur als Darstellerin im Ring des Nibelungen“
Dr. Oswald Georg Bauer
Mit diesem Vortrag eröffnen wir unsere Vortragsreihe zur Vorbereitung auf die Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“ an der Oper am Rhein, die mit der Premiere des „Rheingold“ am 23. Juni 2017 im Düsseldorfer Opernhaus beginnt.
Mit diesem Vortrag eröffnen wir unsere Vortragsreihe zur Vorbereitung auf die Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“ an der Oper am Rhein, die mit der Premiere des „Rheingold“ am 23. Juni 2017 im Düsseldorfer Opernhaus beginnt.
Dienstag, den 07. Februar 2017 um 19:00 Uhr
im Theatermuseum Düsseldorf, Jägerhofstr. 1, Düsseldorf
Unkostenbeitrag: € 10, Mitglieder € 7, Schüler/Studenten frei
Der Vortrag
Im „Ring des Nibelungen“ ist die Natur für Richard Wagner der fundamentale Teil eines Gesamtkonzepts, das die Kritik an der Oper seiner Zeit und die Schaffung einer totalen Alternative dazu umfasste. Diese für Wagner zentrale künstlerische Entscheidung kann man verkürzt mit der Abwendung von der Historie, also der Geschichte als dem Stoff für die Oper und der Hinwendung zum Mythos als dem eigentlichen Thema seines neuen Musik-Dramas beschreiben.
Die „Grand-Opéra“ bildete den Höhepunkt der historischen Oper mit prachtvollen Schlössern, aufwendigen Stadtplätzen und Kathedralen, mit luxuriösen Kostüm-Paraden und pompösen Massenszenen. Nach Wagners Ansicht war dies nur eine glänzende Oberfläche. Sein Musikdrama sollte "das von aller Konvention", von der Historie "losgelöste Reinmenschliche" zum Thema haben. In seinem Musikdrama gab es daher ausschließlich Natur-Räume für den "wirklichen, unentstellten Menschen nach der Wahrheit seiner Natur". Dieser Mensch ist der Schöpfer des Mythos. Er erlebt die Naturerscheinungen als lebendig und handelnd, er verdichtet Wasser, Wald, Feuer, Gewitter, Licht und Dunkel zu Naturwesen - die Natur wird zur Darstellerin im Drama und zum Partner des Menschen.
Darüberhinaus wird erläutert, wie sich seit der Uraufführung von 1876 die Darstellung der Natur in den verschiedensten Inszenierungen entwickelt hat und welche Überlegungen diesen Änderungen zugrundelagen.
Dr. Oswald Georg Bauer
Der Theaterwissenschaftler war von 1974 bis 1985 wissenschaftlich-künstlerischer Mitarbeiter des Festspielleiters Wolfgang Wagner und seit 1976 auch Leiter des Pressebüros. Von 1986 bis 2008 war Dr. Bauer freier Mitarbeiter von Wolfgang Wagner. Von 1986 bis 2004 war er Generalsekretär der Akademie der Schönen Künste in München, seit 2005 ist er deren Ehrenmitglied. Er übt in der ganzen Welt eine umfangreiche Vortrags- und Lehrtätigkeit aus.
Er hat außerdem umfangreich zu dem Werk von Richard Wagner und zur Theatergeschichte publiziert. Im letzten Jahr ist seine monumentale 2-bändige Geschichte der Bayreuther Festspiele veröffentlicht worden, die bereits in der 2. Auflage erscheint. Dr. Bauer hatte uns dieses Werk im Dezember 2016 vorgestellt.