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04.09.2018
Vortrag
Götterdämmerung: „‚… dass wissend würde ein Weib!' Brünnhilde und die Utopie der Liebe“
Götterdämmerung: „‚… dass wissend würde ein Weib!' Brünnhilde und die Utopie der Liebe“
Dr. Ulrike Kienzle, Privatdozentin für Musikwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Dienstag, den 4. Sept. 2018 um 19:00 Uhr
Stadtmuseum Düsseldorf, Ibach-Saal, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Dienstag, den 4. Sept. 2018 um 19:00 Uhr
Stadtmuseum Düsseldorf, Ibach-Saal, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Der Vortrag
Keine andere von Wagners Frauengestalten macht eine so grundlegende Wandlung durch wie Brünnhilde. Am Anfang ist sie das staunende Kind, das ihren Vater liebt, dann entscheidet sie sich gegen seinen Befehl zugunsten der Liebe und erduldet eine grausame Strafe, am Schluss wird sie „wissend“ und vollzieht die Welterlösung. Keine der Figuren wird höher erhoben und tiefer gedemütigt, keine nimmt ihr Schicksal so entschlossen in die Hand wie sie. Dabei folgt sie konsequent der Utopie der Liebe, die einen Ausweg aus dem Kreislauf von Macht und Gewalt aufzeigen kann.
Wagner treiben während der Arbeit am Ring drei große Problemkreise um: Freiheit, Wahrhaftigkeit und Liebe. Er exemplifiziert diese Konzepte an Wotan, der sich für frei hält und dennoch an Verträge gebunden ist, an Siegfried, der von seiner Freiheit nichts weiß und deshalb zum Spielball der Mächtigen wird – und an Brünnhilde, die als einzige durch einen schmerzlichen Prozess der Erkenntnis alle diese Verstrickungen durchschaut und schließlich „wissend“ wird. So wird sie zur heimlichen Hauptfigur des Werkes.
Der Vortrag geht Brünnhildes Entwicklung vor allem in der Götterdämmerung nach. Klangbeispiele geben Raum zur Veranschaulichung und lassen die Musik zu Wort kommen.
Die Referentin
Dr. Ulrike Kienzle ist Privatdozentin für Musikwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main und ausgewiesene Wagner-Kennerin. Sie hat zahlreiche Publikationen zu Wagners Musikdramen vorgelegt.
Bei uns war Dr. Kienzle zuletzt im Juli 2016 mit einem Vortrag zum Parsifal zu Gast.
Keine andere von Wagners Frauengestalten macht eine so grundlegende Wandlung durch wie Brünnhilde. Am Anfang ist sie das staunende Kind, das ihren Vater liebt, dann entscheidet sie sich gegen seinen Befehl zugunsten der Liebe und erduldet eine grausame Strafe, am Schluss wird sie „wissend“ und vollzieht die Welterlösung. Keine der Figuren wird höher erhoben und tiefer gedemütigt, keine nimmt ihr Schicksal so entschlossen in die Hand wie sie. Dabei folgt sie konsequent der Utopie der Liebe, die einen Ausweg aus dem Kreislauf von Macht und Gewalt aufzeigen kann.
Wagner treiben während der Arbeit am Ring drei große Problemkreise um: Freiheit, Wahrhaftigkeit und Liebe. Er exemplifiziert diese Konzepte an Wotan, der sich für frei hält und dennoch an Verträge gebunden ist, an Siegfried, der von seiner Freiheit nichts weiß und deshalb zum Spielball der Mächtigen wird – und an Brünnhilde, die als einzige durch einen schmerzlichen Prozess der Erkenntnis alle diese Verstrickungen durchschaut und schließlich „wissend“ wird. So wird sie zur heimlichen Hauptfigur des Werkes.
Der Vortrag geht Brünnhildes Entwicklung vor allem in der Götterdämmerung nach. Klangbeispiele geben Raum zur Veranschaulichung und lassen die Musik zu Wort kommen.
Die Referentin
Dr. Ulrike Kienzle ist Privatdozentin für Musikwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main und ausgewiesene Wagner-Kennerin. Sie hat zahlreiche Publikationen zu Wagners Musikdramen vorgelegt.
Bei uns war Dr. Kienzle zuletzt im Juli 2016 mit einem Vortrag zum Parsifal zu Gast.