Rückblick
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28.06.2022
Vortrag Prof. Dr. Schläder:
„Vom Scheitern der Liebe zur Verklärung des Todes
Moderne Duett-Strategien in Giacomo Meyerbeers ‚Hugenotten’ und Richard Wagners ‚Tristan und Isolde‘“
„Vom Scheitern der Liebe zur Verklärung des Todes
Moderne Duett-Strategien in Giacomo Meyerbeers ‚Hugenotten’ und Richard Wagners ‚Tristan und Isolde‘“
Prof. Dr. Jürgen Schläder, Düsseldorf
Professor i.R. für Theaterwissenschaften mit Schwerpunkt Musiktheater,
Ludwig-Maximilians-Universität München
19 Uhr Stadtmuseum Düsseldorf, Ibach-Saal
Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Professor i.R. für Theaterwissenschaften mit Schwerpunkt Musiktheater,
Ludwig-Maximilians-Universität München
19 Uhr Stadtmuseum Düsseldorf, Ibach-Saal
Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Zwischen 1830 und 1865 entwickelten Giacomo Meyerbeer und Richard Wagner eine innovative Dramaturgie für das musikalische Drama. Die Handlung sollte anstelle einer Reihung von klingenden Einzelstücken in einem musikalischen Diskurs formuliert werden. Im individualisierten musikalischen Drama rückte die Zwei-Personen-Szene, das mehrteilige Opernduett, ins Zentrum der musikdramatischen Überlegungen.
von links nach rechts:
Gisbert Lehmhaus, Vorsitzender Richard-Wagner-Verband Düsseldorf
Prof. Dr. Jürgen Schläder
Dr. Lars Wallerang, stellv. Vorsitzender Richard-Wagner-Verband Düsseldorf
Prof. Dr. Jürgen Schläder
Der Vergleich der beiden besprochenen Duettszenen offenbart zweierlei: dass kein Komponist ohne die herausragenden Leistungen seiner Vorgänger auskommt, dass aber nur ein Genie wie Richard Wagner zugleich Musik aus einer anderen Welt zu schreiben und damit in eine neue Dimension künstlerischer Duett-Gestaltung vorzudringen vermochte.
Prof. Dr. Jürgen Schläger ist Theater- und Musikwissenschaftler. Er studierte Germanistik und Musikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und wurde 1978 mit der Dissertation "Undine auf dem Musiktheater - Zur Entwicklungsgeschichte der deutschen Spieloper" promoviert. 1986 habilitierte er sich mit dem Thema "Das Opernduett - Ein Szenentypus des 19. Jahrhunderts und seine Vorgeschichte". Ab 1987 war er Professor für Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Musiktheater an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind: Ästhetische Grundlagen und Analyse des zeitgenössischen Regietheaters sowie experimentelle Formen des neuesten Musik- und Tanztheaters.
Dr. Lars Wallerang kommentiert:
Die Parallelen zwischen Giacomo Meyerbeers Oper "Die Hugenotten" und Richard Wagners "Tristan und Isolde" standen im Mittelpunkt eines Vortrags des Theaterissenschaftlers Professor Dr. Jürgen Schläder am 28. Juni 2022 im Ibach-Saal des Stadtmuseums Düsseldorf. Auch wenn sich Wagner gelegentlich negativ über den damals viel erfolgreicheren Kollegen Meyerbeer äußerte, war er dennoch von ihm beeinflusst. Schläder arbeitete in seinem Vortrag die Dramaturgie der Duett-Szenen beider Bühnenwerke heraus, machte auf die Verknüpfungen zwischen Duett-Gesang und Entwicklung der Handlung aufmerksam. Anhand zweier umfangreicher Hörproben vom Band erläuterte der Experte fürs Musiktheater auch Wagners Abweichungen von Meyerbeers einflussreichem Konzept. Vor allem wies er hin auf Wagners Kunst, die unterschiedlichen Auffassungen von Liebesglück durch das gemeinsame Gehen in den Tod zwischen den beiden Protagonisten Tristan und Isolde textlich und musikalisch zum Ausdruck zu bringen.
Dr. Lars Wallerang kommentiert:
Die Parallelen zwischen Giacomo Meyerbeers Oper "Die Hugenotten" und Richard Wagners "Tristan und Isolde" standen im Mittelpunkt eines Vortrags des Theaterissenschaftlers Professor Dr. Jürgen Schläder am 28. Juni 2022 im Ibach-Saal des Stadtmuseums Düsseldorf. Auch wenn sich Wagner gelegentlich negativ über den damals viel erfolgreicheren Kollegen Meyerbeer äußerte, war er dennoch von ihm beeinflusst. Schläder arbeitete in seinem Vortrag die Dramaturgie der Duett-Szenen beider Bühnenwerke heraus, machte auf die Verknüpfungen zwischen Duett-Gesang und Entwicklung der Handlung aufmerksam. Anhand zweier umfangreicher Hörproben vom Band erläuterte der Experte fürs Musiktheater auch Wagners Abweichungen von Meyerbeers einflussreichem Konzept. Vor allem wies er hin auf Wagners Kunst, die unterschiedlichen Auffassungen von Liebesglück durch das gemeinsame Gehen in den Tod zwischen den beiden Protagonisten Tristan und Isolde textlich und musikalisch zum Ausdruck zu bringen.
von links nach rechts:
Gisbert Lehmhaus, Vorsitzender Richard-Wagner-Verband Düsseldorf
Prof. Dr. Jürgen Schläder
Dr. Lars Wallerang, stellv. Vorsitzender Richard-Wagner-Verband Düsseldorf
Prof. Dr. Jürgen Schläder