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16.01.2018
Vortrag
„Inszenierungsaspekte der Walküre“
„Inszenierungsaspekte der Walküre“
Prof. Dr. Jürgen Schläder, Düsseldorf
Professor für Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater
Ludwig-Maximilians-Universität München
16. Januar 2018, 19:30
Stadtmuseum Düsseldorf, Ibach-Saal, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Professor für Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater
Ludwig-Maximilians-Universität München
16. Januar 2018, 19:30
Stadtmuseum Düsseldorf, Ibach-Saal, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Donnerstag, 16. Januar 2018, 19:30 Uhr
Stadtmuseum Düsseldorf, Ibach-Saal
Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf
Der Vortrag
Keines der vier Ring-Musikdramen tendierte in der szenischen Vergegenwärtigung im Laufe der Inszenierungsgeschichte so sehr zu Abstraktionen wie die Walküre.
Wotans doppelte Tragödie wird in zwei Katastrophenszenarien sichtbar: am Ende des 2. Aktes, wenn Wotan selber Brünnhildes Ungehorsam zugunsten Siegmunds auf dem Schlachtfeld korrigiert und das Schwert seines Sohnes an seinem Speer zerschellen lässt; am Ende des 3. Aktes, wenn Wotan seine ungehorsame Tochter in einen tiefen Schlaf legt, aus dem sie nur der hehrste und unerschrockenste aller Helden wiedererwecken kann.
Diese mythischen, fast zauberhaften Vorgänge verlegte Wagner in eine wilde Gebirgslandschaft, die dem Unwirklich-Übernatürlichen eine glaubhafte Kulisse verleihen sollte. Dieses Verhältnis von Naturschauplatz und göttlichem Handeln hat Generationen zur abstrakten szenischen Interpretation der Ereignisse animiert.
Vor diesem dramaturgischen Hintergrund wird deutlich, weshalb ausgerechnet die künstlerische Gestaltung des Walkürenfelsens in der Inszenierungsgeschichte dieses Musikdramas stilbildende Anstöße zur Gesamtdekoration gab.
Diesem künstlerischen Entwicklungsprozess des Bühnenbildes gilt die besondere Aufmerksamkeit in diesem Vortrag, verbunden mit einem Rückblick auf die Bayreuther Bilder zu diesem Musikdrama und auf den technischen Knüller des 3. Aktes, die Projektion von Glasbildern mit der Illustration des Walkürenritts: Zu der weltbekannten Eröffnungsmusik des 3. Aktes werden die Glasbilder der Bayreuther Uraufführung des Ring auf der Leinwand im Ibach-Saal vorüberziehen, ganz so, wie Wagner es sich vorstellte.
Prof. Dr. Jürgen Schläder
Prof. Dr. Jürgen Schläder ist Theater- und Musikwissenschaftler. Er studierte Germanistik und Musikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und wurde 1978 in Musikwissenschaft mit der Dissertation „Undine auf dem Musiktheater - Zur Entwicklungsgeschichte der deutschen Spieloper“ promoviert. 1986 habilitierte er sich mit dem Thema „Das Opernduett - Ein Szenentypus des 19. Jahrhunderts und seine Vorgeschichte“. Ab 1987 war er Professor für Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Musiktheater an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind: Ästhetische Grundlagen und Analyse des zeitgenössischen Regietheaters sowie experimentelle Formen des neuesten Musik- und Tanztheaters. Publikationen zum Regietheater: „OperMachtTheaterBilder“ (2006), „Der Ring, postdramatisch erzählt. Andreas Kriegenburgs Inszenierung von 2012, in: „Von der Welt Anfang und Ende“. Der Ring des Nibelungen in München, hg. v. Birgit Pargner (2013). Zum Gegenwartstheater: „Das Experiment der Grenze. Ästhetische Entwürfe im Neuesten Musiktheater „(2009).1985-1987 Pauschalist für Musikkritik (Konzert und Oper) bei der Rheinischen Post Düsseldorf. 1987 bis 2008 Moderator der WDR-Rundfunksendung „Klassikforum“ (WDR 3).
Gisbert Lehmhaus
Richard-Wagner-Verband Düsseldorf e.V.